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Mit einem Studium beginnt oftmals ein neuer Lebensabschnitt und es kommen viele neue Dinge auf den Studierenden zu. Oft beschäftigen sich Studenten zu Beginn des Studiums nicht mit dem Thema Versicherungen, sondern legen ihr Hauptaugenmerk dabei oft auf eine Wohnung und das Lernen.

Dabei ist dieses Thema besonders wichtig, vor allem für Zahn- und Medizinstudenten. Auch später als Arzt oder Mediziner werden besondere Voraussetzungen an die jeweilige Versicherung und den Versicherungsschutz gestellt.

Welche Versicherungen sind nun für Medizinstudierende wirklich wichtig? In diesem Blogbeitrag möchten wir auf die wichtigsten Versicherungen für Medizinstudenten eingehen und einen Überblick bieten, welche Versicherungen und Absicherungen wirklich wichtig sind. 

Sicher durchs Medizinstudium – gut aber nicht überversichert

Die Liste von Versicherungen kann lang sein, die manche Versicherungsvertreter, Finanzberater oder Versicherungsunternehmen einem Medizinstudenten anbieten. Dabei haben viele der Versicherungen ihre Daseinsberechtigung und sollten früher oder später in Betracht gezogen werden. 

Jedoch gerade im Medizinstudium muss der Studierende auf seine Ausgaben achten. Darum haben wir die wichtigsten Must-have-Versicherungen hier zusammengestellt, um den bestmöglichen Schutz für Jungmediziner zu ermöglichen. 

Drei Versicherungen sind für Medizinstudenten die wichtigsten

In unseren Beratungen, zählen die nachfolgenden Versicherungen zu den wichtigsten für Medizinstudenten. Je nach persönlicher Situation, kann die Liste erweitert werden. Eine KFZ-Versicherung wurde nicht extra aufgeführt, da diese sowieso bei Zulassung des Fahrzeugs abgeschlossen werden muss.

3 Versicherungen für Medizinstudenten

Krankenversicherung

Die Krankenversicherung ist in Deutschland eine Pflichtversicherung. Studenten können sich sowohl bei der gesetzlichen Krankenkasse (GKV) wie auch bei einer privaten Krankenversicherung (PKV)versichern. Um sich in der PKV zu versichern, ist es notwendig sich von der Versicherungspflicht befreien zu lassen. Dies ist innerhalb von 3 Monaten nach Studienbeginn möglich.

Familienversicherung über die Eltern

In den meisten Fällen besteht jedoch eine Familienversicherung über die Eltern und es ist vorerst nicht nötig einen Wechsel herbeizuführen. Die Familienversicherung ist die günstigste Variante. Sollte dennoch der Wunsch für einen Wechsel in die private Krankenversicherung vorhanden sein, muss mit einem Beitrag von ca. 100,- Euro bis 200,- Euro monatlich gerechnet werden.

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Viele Jungmediziner entscheidend sich bewusst früh für den Wechsel in die PKV. Die Gründe hierfür können vielfältig sein, wie z.B. deutlich bessere medizinische Versorgung oder weil bereits davon ausgegangen wird, dass man später sowieso in die private Krankenversicherung wechselt. Somit kann ein günstigerer Beitrag gesichert werden.

Unterschied zwischen gesetzlicher oder privater Krankenversicherung

Grundlegender Unterschied und die Rahmenbedingungen zwischen beiden Versicherungsformen:

Auslandsschutz für Auslandssemester

Manche privaten Krankenversicherungen bieten zusätzlich einen Auslandskrankenschutz an, damit ein eventuelles Auslandssemester abgedeckt ist. Jedoch muss hierbei darauf geachtet werden, ob es eine zeitliche Begrenzung für den Auslandskrankenschutz gibt.

Sollte dies nicht der Fall sein oder es besteht weiterhin die Versicherung in der gesetzlichen Krankenversicherung, ist eine extra Auslandskrankenversicherung für längere Aufenthalte und dem Studium im Ausland zu empfehlen. 

Nach dem Studium

Nach dem Studium und als angehender Assistenzarzt, angestellter oder niedergelassener Arzt kann die private Krankenversicherung fortgeführt und entsprechend der jeweiligen Fachrichtung angepasst werden. Bei einer Festanstellung ist jedoch zu beachten, dass hier die Versicherungspflicht der gesetzlichen Krankenversicherung gilt. Das bedeutet, ein Wechsel in die PKV ist nur möglich, wenn das Bruttoeinkommen über der Versicherungspflichtgrenze liegt.

Berufshaftpflichtversicherung inkl. Privathaftpflichtversicherung

Die private Haftpflichtversicherung ist zwar keine Pflichtversicherung, gehört jedoch zu den wichtigsten Versicherungen. Jeder ist Schadensersatzpflicht, wer einem anderen einen Personen-, Sach- oder Vermögensschaden zufügt. Man haftet hierbei mit dem heutigen und auch zukünftigen Vermögen. Gerade bei Personenschäden können das schnell höhere Schadenssummen sein. 

Haftpflicht BGB 823 Studenten

Oft sind Studenten über die Eltern in der Familienhaftpflichtversicherung mitversichert, jedoch besteht über diese Haftpflichtversicherung keine Deckung für berufliche Risiken

Eine Berufshaftpflichtversicherung macht bereits im Studium Sinn

Gerade als Medizinstudent bzw. PJ-Studierender und Famulant gibt es Risiken, gegen die eine Absicherung bestehen sollte. Ein mögliches Szenario könnte der Verlust der dienstlichen Schlüssel vom Krankenhaus sein. Auch beim Erste-Hilfe- oder Notarzteinsatz würde ein Haftungsrisiko bestehen und dies wäre über eine spezielle Berufshaftpflicht abgesichert. 

Solch eine Berufshaftpflichtversicherung für Medizinstudenten inkl. einer Privathaftpflichtversicherung gibt es bereits für einen kleinen jährlichen Betrag. (Kasten unten)

Die Berufshaftpflicht ist eine Pflichtversicherung

Die Berufshaftpflichtversicherung ist eine Pflichtversicherung für Ärzte und wird auch von den Landesärztekammern kontrolliert. Daher wird Sie diese Art der Versicherung höchstwahrscheinlich ein Leben lang begleiten. Denn selbst im Ruhestand, besteht ein „ärztliches Restrisiko“, deshalb wird eine abgeschwächte Form der Berufshaftpflichtversicherung empfohlen.

Als angestellter Arzt, zum Beispiel im Krankenhaus, besteht über die Berufshaftpflicht der Klinik (Arbeitgeber) eine Absicherung der Haftpflicht-Risiken. Inwieweit Schäden auch außerhalb der Klinik versichert sind, sollte jedoch mit dem Arbeitgeber besprochen werden.

Berufsunfähigkeitsversicherung

Die Berufsunfähigkeitsversicherung zählt auch für Zahn- und Medizinstudenten zu den wichtigsten Versicherungen. Statistisch gesehen wird jeder vierte in seinem Berufsleben mindestens einmal berufsunfähig – davor sind auch Medizinstudenten nicht geschützt. Daher sollte die Absicherung der existenziellen Risiken ganz vorne auf der To-Do-Liste stehen. 

Gerade in jüngeren Jahren sind die Beiträge für eine Berufsunfähigkeitsabsicherung und der Einstieg günstiger. Auch der Gesundheitszustand lässt oftmals einen Vertragsabschluss ohne Erschwernisse zu. 

Darauf ist bei einer BU-Versicherung für Medizinstudenten zu achten

Wie bei den meisten Versicherungen liegt der Teufel im Detail und es sollte daher auch bei der BU-Versicherung richtig hingeschaut werden. Bei der Wahl der optimalen Berufsunfähigkeitsversicherung für Medizinstudenten, sind besonders die Versicherungsbedingungen und Klauseln entscheidend. 

Aber auch die Wahl der richtigen Höhe einer Berufsunfähigkeitsrente, sowie die späteren Anpassungsmöglichkeiten sollten genau durchdacht sein. So sollte bereits im Vorfeld geprüft werden, unter welchen Bedingungen eine Anpassung und Erhöhung möglich ist – Nachversicherungsgarantie genannt. Viele Gesellschaften haben hierzu bestimmte Ereignisse in ihren Bedingungen verankert, bei denen ohne eine weitere Prüfung der Gesundheit, die Berufsunfähigkeitsrente angepasst werden kann. 

Aber Achtung, auch hier gibt es deutliche Unterschiede. So kann es Grenzen und Einschränkungen bei der Höhe der abzusichernden BU-Rente und der späteren Erhöhung geben. Außerdem gibt es auch Gesellschaften die zwar auf eine neue Gesundheitsprüfung verzichten, jedoch nicht auf eine Risikoprüfung. Dadurch kann es passieren, dass die Berechnungsgrundlage sowie Risikoeinstufung eine andere wird und damit der zu zahlende Beitrag sich deutlich verändert. 

Da das Thema der Berufsunfähigkeitsversicherung für Medizinstudenten komplex ist, haben wir speziell hierfür eine extra Informations-Seite und eine kostenlose Checkliste für Medizinstudenten erstellt. Dort erhaltet Ihr alle wichtigen Informationen und auch Tipps zum Thema Berufsunfähigkeitsversicherung. 

Das ist noch Wissenswert

Nach Beendigung des Medizinstudiums und beim Berufsstart sollte der Versicherungsbedarf und die Verträge nochmals überprüft und an die neue Situation angeglichen werden. Gerade als angehender Assistenzarzt ist ein angepasster Versicherungsschutz und eine Überprüfung der Berufshaftpflicht notwendig. Außerdem sollte die Berufsunfähigkeitsversicherung erhöht und die Krankenversicherung nochmals überprüft werden. 

Nicht allein auf die Kammerversorgung verlassen

Die Ruhestandsversorgung der ärztlichen Versorgungswerk sind besser als die gesetzliche Rentenversicherung. Doch kann auch diese nicht den vollumfänglichen und individuellen Vorsorgebedarf im Alter decken. Daher sollte so früh als möglich das Thema Altersvorsorge bzw. Rentenversicherung und Vermögensaufbau angegangen werden. 

Außerdem stellt die Absicherung bei Berufsunfähigkeit durch das Versorgungswerk, einen Basisschutz dar und greift erst bei einer vollständiger Berufsunfähigkeit (Rückgabe der Approbation).  

Hier findet Ihr zusätzliche Informationen zum ärztlichen Versorgungswerk und den Leistungen. Weitere nützliche Tipps für angehende Assistenzärzte gibt es hier.

Weitere Versicherungen

Spätestens als angehender Assistenzarzt sollte über den Abschluss einer Rechtsschutzversicherung inkl. Straf-Spezialrechtsschutz nachgedacht werden.

Fazit

Zahnmedizinstudenten und Medizinstudenten sollten sich auf drei wichtige Versicherungen konzentrieren. 

  • Krankenversicherung 
  • Berufshaftpflicht inkl. Privathaftpflichtversicherung
  • Berufsunfähigkeitsversicherung 

Oftmals kann die Krankenversicherung über die Familienversicherung erfolgen. Aufgrund des Alters oder dem Wunsch, kann in die private Krankenversicherung gewechselt werden. Dies ist jedoch nur innerhalb von 3 Monaten nach Beginn des Studiums möglich. Hierzu ist eine Befreiung von der Versicherungspflicht notwendig.

Gerade bei der Berufsunfähigkeitsversicherung sollten Medizinstudierende verstärkt auf die Details achten. Als Assistenzarzt oder später als angestellter oder niedergelassener Arzt, sind weitreichende Anpassungsmöglichkeiten wichtig. Mit unserer Checkliste könnt Ihr Fehler vermeiden und findet die richtige Berufsunfähigkeitsversicherung für Medizinstudenten. 

Nach dem Medizin-Studium ist es ratsam einen neuen Finanz- und Vorsorgecheck zu erstellen und den Versicherungsschutz an die neue Situation anzupassen. Zusätzlich kann es ratsam sein, sich einen neuen Überblick über die jeweilige Versicherung zu verschaffen und auf die Bedürfnisse als Mediziner auszurichten.

Gerne stehen wir für jegliche Fragen rund um die Absicherung als Student, Jungmediziner oder Mediziner zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns einfach per E-Mail oder über die Kontakt-Möglichkeiten auf unserer Kontaktseite. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.

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