Egal ob Beamte auf Lebenszeit, Beamte auf Probe oder Beamte auf Widerruf - auch Beamte können berufsunfähig werden.

Im Falle einer Dienstunfähigkeit, werden Beamte in den Ruhestand versetzt. Damit eine Berufsunfähigkeitsversicherung greift, muss eine Dienstunfähigkeitsversicherung bzw. Dienstunfähigkeitsklausel im Vertrag enthalten sein.

Was eine Dienstunfähigkeitsversicherung ist und worauf dabei als Beamter zu achten ist, erfährst du hier:

Das Wichtigste in Kürze

  • Wenn Beamte aufgrund von Unfall oder Krankheit nicht mehr arbeitsfähig sind, werden sie vom Dienstherr als dienstunfähig erklärt.
  • Eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Beamte sollte immer eine Dienstunfähigkeitsversicherung bzw. Dienstunfähigkeitsklausel enthalten.
  • Die Dienstunfähigkeitsversicherung zahlt dann eine monatliche Rente an den dienstunfähigen Beamten aus.
  • Beamte auf Lebenszeit erhalten vom Dienstherr ein Ruhegehalt, sofern sie mindestens 5 Jahre Dienstzeit hinter sich haben.

  • Bei der Wahl einer guten Dienstunfähigkeitsversicherung sollte genau auf die DU-Klausel geachtet werden und ob es sich um eine echte, unvollständige oder unechte Dienstunfähigkeitsklausel handelt.
  • Dein Weg zur richtigen Absicherung: Du interessierst dich für eine Dienstunfähigkeitsversicherung? Dann lass dich unverbindlich von uns beraten und vereinbare einen Online-Beratungstermin über unseren Kalender.

Was ist Dienstunfähigkeit?

Beamte werden nicht Berufsunfähig - sie werden dienstunfähig. Diese Feststellung mag auf den ersten Blick gering erscheinen, jedoch ist der Unterschied enorm. 

>>> mehr über die Dienstunfähigkeit erfahren

Info

Nach § 44 Absatz 1 Bundesbeamtengesetz (BBG) ist die Beamtin bzw. der Beamte auf Lebenszeit dann in den Ruhestand zu versetzen, wenn er infolge eines körperlichen Gebrechens oder wegen Schwäche seiner körperlichen oder geistigen Kräfte zur Erfüllung seiner Dienstpflichten dauernd dienstunfähig ist.

Kann aber der Beamtin bzw. dem Beamten ein anderes Amt derselben oder einer anderen Laufbahn übertragen werden, dann soll die Versetzung in den Ruhestand wegen Dienstunfähigkeit unterbleiben. Sollte die Beamtin bzw. der Beamte nicht über eine ausreichende Befähigung der anderen Laufbahn verfügen, kann die Teilnahme an geeigneten Maßnahmen gefordert werden.

Gründe für eine Dienstunfähigkeit

Das Risiko und die Wahrscheinlichkeit, dienstunfähig zu werden, wird oft unterschätzt und ist höher als die meisten Beamten denken. Laut Statistik scheidet mittlerweile jeder vierte aufgrund von Dienstunfähigkeit aus dem Staatsdienst aus. 

Je nach Berufsgruppe sind Beamte dabei unterschiedlichen Risiken ausgesetzt. Die häufigsten Gründe für eine Dienstunfähigkeit sind dabei Nervenerkrankungen (Burnout, Depressionen), Erkrankung am Skelett und Bewegungsapparat sowie Krebserkrankungen.

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Was ist eine Dienstunfähigkeitsversicherung für Beamte?

Eine Dienstunfähigkeitsversicherung sichert Beamte im Falle einer Dienstunfähigkeit ab und sorgt dafür, dass der Beamte seinen finanziellen Verpflichtungen, durch eine vertraglich vereinbarte monatliche Dienstunfähigkeitsrente, weiterhin nachkommen kann.

Eine Dienstunfähigkeitsversicherung schließt die bei Dienstunfähigkeit entstehende Lücke zwischen Ruhe- und Nettogehalt.


Für wen ist eine Dienstunfähigkeitsversicherung sinnvoll?

Die Dienstunfähigkeitsversicherung ist eine der wichtigsten Versicherung für Beamtenanwärter und Beamte wie zum Beispiel Lehrer, Polizisten, Justizbeamte oder Feuerwehrbeamte, aber auch für Soldaten oder Richter, um sich vor finanziellen Verlusten abzusichern. 

Allerdings gibt es einige Beamte, für die eine Dienstunfähigkeitsversicherung besonders wichtig ist. 

Unterschied Berufsunfähigkeitsversicherung zur Dienstunfähigkeitsversicherung

Du fragst dich vielleicht, was der Unterschied zwischen einer Dienstunfähigkeitsversicherung und einer Berufsunfähigkeitsversicherung ist. Obwohl sie sich ähnlich anhören, gibt es einige wichtige Unterschiede.

Beide bieten finanziellen Schutz im Fall einer Einschränkung der Erwerbstätigkeit. Genau genommen ist eine Dienstunfähigkeitsversicherung sogar eine BU, allerdings mit dem Zusatz einer sogenannten Dienstunfähigkeitsklausel, was bedeutet, dass sowohl bei Dienst- als auch Berufsunfähigkeit gezahlt wird. 

Beide Versicherungsarten bieten finanziellen Schutz, wenn du aufgrund einer Krankheit oder Verletzung nicht mehr in der Lage bist, zu arbeiten. Der Unterschied liegt jedoch in den spezifischen Bedingungen.

Die Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt in der Regel erst dann, wenn du mindestens 50 Prozent deiner Arbeitsfähigkeit verlierst, unabhängig davon, in welchem Beruf du tätig bist. Bei einer Dienstunfähigkeitsversicherung hingegen tritt die Leistung schon dann in Kraft, wenn du aufgrund deiner gesundheitlichen Einschränkungen deinen spezifischen Dienst nicht mehr ausüben kannst. Dies kann auch bei einer geringeren Beeinträchtigung der Arbeitsfähigkeit der Fall sein.

Ein weiterer wichtiger Unterschied ist die sogenannte Dienstunfähigkeitsklausel, die in den Vertrag einer Dienstunfähigkeitsversicherung aufgenommen wird. Diese Klausel stellt sicher, dass die Versicherung die Entscheidung deines Dienstherrn, dich für dienstunfähig zu erklären, anerkennt und die vereinbarte Rente auszahlt. Ohne diese Klausel könnte die Versicherung auf eine "abstrakte Verweisung" bestehen, bei der sie nur leistet, wenn du auch in einem anderen, zumutbaren Beruf nicht mehr arbeiten kannst.

Zusammengefasst bietet die Dienstunfähigkeitsversicherung einen speziell auf die Bedürfnisse von Beamten zugeschnittenen Schutz, der über die Leistungen einer herkömmlichen Berufsunfähigkeitsversicherung hinausgeht.

  • Beamte auf Widerruf werden bei Dienstunfähigkeit aus dem Beamtenverhältnis entlassen und erhalten kein Ruhegehalt. Sie werden in der gesetzlichen Rentenversicherung nachversichert. Im Fall eines Dienstunfalles oder einer Dienstbeschädigung erhalten sie nach § 38 BeamtVG lediglich Unterhaltsbeiträge, die aber nur ein Teil des Nettogehaltes kompensieren. 
  • Beamte auf Probe erhalten lediglich im Fall eines Dienstunfalles oder einer Dienstbeschädigung, ein Ruhegehalt. Andernfalls werden sie ebenfalls aus dem Beamtenverhältnis entlassen und in der gesetzlichen Rentenversicherung nachversichert. In diesen Fall können sie einen Antrag auf einen Unterhaltsbeitrag stellen. Bei der Berechnung der Unterhaltshöhe und der Zahlungsdauer wird unter anderem die wirtschaftliche Situation des Beamten berücksichtigt.
  • Beamte auf Lebenszeit werden bei Dienstunfähigkeit in den Ruhestand versetzt und haben einen Anspruch auf Ruhegehalt, ab einer geleisteten Dienstzeit von fünf Jahren. Das Ruhegehalt beträgt nach 40 geleisteten Dienstjahren gerade einmal 71,75 Prozent der letzten Bezüge. Je weniger Dienstjahre absolviert wurden, desto niedriger fällt das Ruhegehalt aus.

Somit ist gerade für Beamtenanwärter und Beamte auf Probe diese Versicherung besonders wichtig, aber auch Beamte auf Lebenszeit sollten die finanziellen Verluste bei einer Dienstunfähigkeit nicht auf die leichte Schulter nehmen. 

Worauf sollte man beim Abschluss einer Dienstunfähigkeitsversicherung achten? 

Definition der Dienstunfähigkeit:

Die Definition der Dienstunfähigkeit hängt von den jeweiligen Dienstherren und der Beamtenklasse ab. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass eine Dienstunfähigkeitsversicherung individuell auf diese Besonderheiten eingeht. 

“Echte” Dienstunfähigkeitsklausel

Der Vertrag sollte eine „echte Dienstunfähigkeitsklausel“ beinhalten. Dies sorgt dafür, dass die Versicherung ohne eigenständige Prüfung das Attest des Amtsarztes akzeptiert- bedeutet: der Versicherer hält sich genau an die Entscheidung des Dienstherren und nimmt keine eigene Prüfung vor. 

Eine echte DU-Klausel könnte so aussehen: 

Diese Dienstunfähigkeitsklausel ist geeignet für Beamte auf Widerruf, Beamte auf Probe und Beamte auf Lebenszeit. 

Tipp für Dienstanfänger

Als Beamter auf Widerruf oder Beamter auf Probe, hast du keinen Anspruch auf Ruhegehalt aufgrund einer Dienstunfähigkeit.

Deshalb ist gerade in dieser Phase eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit echter Dienstunfähigkeitsklausel zu empfehlen. Zudem sind die Beiträge günstiger, je früher du mit der Absicherung beginnst und oftmals lässt auch der Gesundheitszustand eher einen Versicherungsschutz zu. 

“Unvollständige” Dienstunfähigkeitsklausel

Der Versicherer hält sich zwar an das Votum des Dienstherren, beschränkt aber auf die Versetzung in den Ruhestand. Damit sind Beamte auf Widerruf und Beamte auf Probe vom Versicherungsschutz ausgeschlossen. 

Eine unvollständige DU-Klausel könnte so aussehen:

Diese Art von Dienstunfähigkeitsklausel ist rein für Beamte auf Lebenszeit geeignet. 

“Unechte” Dienstunfähigkeitsklausel

Die unechte DU-Klausel ist inhaltlich auf den ersten Blick schwer von der echten DU-Klausel zu unterscheiden. Das Wort “und” macht hier den Unterschied, denn dadurch ergeben sich 2 Leistungsauslöser.

  • Die Versetzung in den Ruhestand bzw. die Entlassung
  • Dienstunfähigkeit infolge von Krankheit, Körperverletzung oder Kräfteverfalls - deren Prüfung sich nicht an der Entscheidung des Dienstherrn orientiert, sondern vom Versicherer selbst geprüft werden kann. 

Eine unechte DU-Klausel könnte so aussehen:

Eine unechte DU-Klausel sehe ich als nicht geeignet für Beamte.

Die spezielle Dienstunfähigkeitsklausel 

Mehr über die spezielle Dienstunfähigkeitsklausel und welche Anbieter diese anbieten, findest du in unserem Artikel zur Dienstunfähigkeitsversicherung für Polizisten.

Eine spezielle DU-Klausel könnte so aussehen:

Bedingungsauszug der Signal Iduna zur speziellen Dienstunfähigkeitsklausel

Mehr zur speziellen Dienstunfähigkeitsversicherung erfährst du in unserem extra Beitrag zur DU für Polizisten!

Welcher Anbieter bietet welche DU-Klausel?

Nachfolgend findest du eine Auflistung der Versicherungsgesellschaften, die in der Berufsunfähigkeitsversicherung eine Dienstunfähigkeitsversicherung anbieten und um welche Art der Dienstunfähigkeitsklausel (DU-Klausel) es sich handelt.

Versicherungsgesellschaft

Art der Dienstunfähigkeitsklausel

AXA / DBV-Versicherung

  • Echte vollständige allgemeine Dienstunfähigkeits-Klausel
  • Spezielle Dienstunfähigkeitsklausel für BaW und BaP auf 36 Monate begrenzt

Allianz Versicherung

  • Echte vollständige allgemeine Dienstunfähigkeits-Klausel

die Bayerische Versicherung

  • Echte vollständige allgemeine Dienstunfähigkeits-Klausel (Im Tarif Komfort, KomfortPlus und Prestige)

Condor Versicherung

  • Echte vollständige Dienstunfähigkeits-Klausel

ERGO Versicherung

  • Echte vollständige Dienstunfähigkeits-Klausel - allerdings mit Begrenzung bis zur Vollendung des 46. Lebensjahres

Nürnberger Versicherung

  • Unechte vollständige Dienstunfähigkeits-Klausel

Signal Iduna Versicherung

  • Echte vollständige Dienstunfähigkeits-Klausel
  • Spezielle vollständige Vollzugsdienstunfähigkeitsklausel auf 30 Monate (Premium BUV: 72 Monate) begrenzt
  • Spezielle vollständige Feuerwehrdienstunfähigkeitsklausel auf 30 Monate (Premium BUV: 72 Monate) begrenzt
  • Spezielle vollständige Soldatenklausel

universa Versicherung

  • Unechte vollständige Dienstunfähigkeits-Klausel mit 36-monatiger Leistungsdauer bei BaP und BaW

Württembergische Versicherung

  • Unechte vollständige Dienstunfähigkeits-Klausel mit 24-monatiger Leistungsdauer bei BaP und BaW

Was kostet eine Dienstunfähigkeitsversicherung?

Die Beiträge hängen zum einen vom Versicherer ab, zum anderen aber auch von den folgenden Punkten: 

  1. 1
    Die Höhe der versicherten Rente 
  2. 2
    Eintrittsalter des Versicherten 
  3. 3
    Risikozuschläge aufgrund von Vorerkrankungen
  4. 4
    Die Berufsgruppe
  5. 5
    Laufzeit der Versicherung 

So zahlen Soldaten oder Polizisten aufgrund des höheren Risikos beispielsweise einen deutlichen höheren Beitrag, als verbeamtete Verwaltungsangestellte. Ebenso können vergangene Operationen, chronische Krankheiten und ein fortgeschrittenes Alter den Preis für die Versicherung erhöhen.

Prinzipiell kann man sagen, dass eine Dienstunfähigkeitsversicherung zwischen 50 und 200 € kosten wird.  

Beispiel zu den Kosten einer Dienstunfähigkeitsversicherung

Gesellschaft

Beitrag netto mtl.

Beitrag brutto mtl.

Allianz

41,07 €

53,34 €

AXA / DBV

54,94 €

79,91 €

die Bayerische

35,41 €

56,21 €

Signal Iduna

48,23 €

74,20 €

Condor

41,47 €

59,23 €

Für die obige Beispielberechnung wurden die Beiträge für einen 32-jährigen Lehrer mit einer monatlichen Absicherung über 1.000 Euro bis zum 62. Lebensjahr berechnet 

Wo bekommst du eine Dienstunfähigkeitsversicherung? 

Um eine Dienstunfähigkeitsversicherung zu finden, die genau deinen Bedürfnissen entspricht, empfiehlt es sich, sich von einem unabhängigen Finanzberater beraten zu lassen.

Dafür trage dich gerne hier für ein unverbindliches Erstgespräch ein und ich helfe dir dabei, im Falle einer Dienstunfähigkeit bestmöglich abgesichert zu sein. 

Häufigste Fragen zur Dienstunfähigkeitsversicherung

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